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Unsere Jonakirche

Aus dem Flugzeug oder im Luftbild sieht man es deutlich: Es ist ein Schiff!

Die Jonakirche beherrscht den Platz Am Schwarzen, den Mittelpunkt von Heidhausen und
Fischlaken. Hier steht sie, mitten im Ort, an der stark befahrenen Heidhauser Straße B224 -
ein ruhiger, einladender Ort. Und zugleich etwas ungewöhnlich…


Ein Schiff, das in Bewegung ist

Die Jonakirche Am Schwarzen, eingeweiht am 14.02.1965, symbolisiert ein Schiff, in dessen
Bauch man sich wohl fühlen kann.


Betreten Sie das Kirchenschiff, so öffnet es sich gleich nach Südwesten ins Grüne. Die
Kirchenfenster laden ein nach draußen zu schauen, aber ihr weiß-grau-blau-grün getöntes
Glas schirmt den Blick auch ab: die Details der Bepflanzung, das Nachbarhaus, überhaupt
alles was draußen ist, erkennt man nicht mehr – das Auge wird ruhig und konzentriert sich
aufs Innere.

Sie schließen die große, schwere Kirchentür hinter sich und lassen den Lärm der Straße hinter
sich. Das Schiff ist in den Seiten gewölbt, und die Linien sind so angeordnet, dass sie Blick
und Interesse nach vorne lenken – hin zu Kanzel und Altar, dorthin, wo das Geschehen läuft.

Der Trierer Architekt Baurat Heinrich Otto Vogel, von dem der Entwurf stammt, hat für die
Ausführung besondere Materialien gewählt: Römischen Travertin für den Altar, für den
Taufstein und für das fünf Meter hohe Kreuz, das H.v.Borries gestaltet hat; Schiefer aus
Mayen in der Eifel für die Kanzel und den Boden der Kirche; Holz für die in langen Planken
gehaltene Decke, die damit anmutet wie ein Zeltdach auf einer großen Arche.


Es hat gar nicht so lange gedauert, bis die Kirche fertig war. Der offizielle Planungsbeginn
war 1960 – aber natürlich hatte man vorher schon eine ganze Weile gearbeitet, geplant,
verworfen, neu skizziert…

 

Ein Ort mit wechselhafter Geschichte.

Wo heute die Jonakirche steht, stand vorher ein Bauernkotten. Auf natürlich gewachsenem
Fels, aber in unmittelbarer Nähe zu Tagebau-Stollen, in denen im 18. und 19.Jahrhundert
Kohle mit Pferden aus dem Boden geholt wurde.

 

Vorn, am Turm, ragte der Bauernhof weit in die Heidhauser Straße hinein, und die Gleise der
Bergischen Kleinbahn, die dort vorbeiführten, mussten einen Bogen machen. Heute muss
niemand mehr um den Turm einen Bogen machen – manche wollen sogar hinein. Hier
befindet sich nämlich das kleine Gemeindeamt der Jonagemeinde.

Statt der quietschenden Bremsen der Bahn erklingen heute von hier harmonisch aufeinander
abgestimmte Kirchenglocken. Wenn Sie einmal um 12 Uhr im Turm stehen, werden Sie
staunen, wie der wackelt: In Saarburg bei der Gießerei Mabilon wurden sie gegossen.
Unglaublich, was so eine Glocke wiegt: 1000 kg (das gibt den Ton f'), 580 kg (die klingt in
as') und 400 kg (und die in b').

Übrigens haben die Glocken auch Namen: Sie heißen Glaube, Hoffnung und Leben – wenn
Sie mögen, schlagen Sie mal nach: Die Bibelstellen dazu sind: 1.Johannesbrief 5,4b;
1.Petrusbrief 1,13; 1.Johannesbrief 1,2.

Und manchmal erklingt natürlich auch die Orgel: Sie wurde von F.W.Schuke in Berlin gebaut
und am 13.09.1970 eingeweiht.

 

Ein Ort geheimnisvoller Zahlensymbolik.

Diese Kirche ist ungewöhnlich. Ihre harmonische Komposition verschafft ihr die wärmende,
einladende Ausstrahlung, die jeden sofort in den Bann zieht. Und hinter jeder Ecke steckt
etwas Überlegtes:

Einen rechten Winkel zum Beispiel suchen Sie im Grundriss vergebens! Die Kirche ist ein
Siebeneck. Vorn steht – natürlich nicht in der Mitte – ein Kreuz; sein Mittelpunkt besteht aus
neun Fünfecken, die oben und unten in je ein Viereck münden. Der Turm, unten viereckig
und oben sechseckig, ist in sieben Etagen gegliedert. Über dem Eingang befindet sich ein
Fries mit acht Gleichnissen, von denen auf der Erklärungstafel an der Kirchenwand links
daneben nur sieben zu finden sind… Dafür ist die Sakristei sechseckig; drei Stufen führen
zum Altar, und auch der Taufstein ist… - aber zählen Sie doch selbst nach!


Gleichnisse zum Sich-Wiederfinden

Die acht Gleichnisse über der Eingangstür – ein Terrakotta-Fries, das Eugen Keller aus Höhr-
Grenzhausen gestaltet hat – bieten Ihnen Gelegenheit, einmal zu schauen, wo Sie in dem
Gleichnis vorkommen:

Die Kostbare Perle (Matthäusevangelium 13,45-46) 
– ein Kaufmann, der alles auf eine Karte setzt

Der Vierfache Acker (Matthäusevangelium 13,3-8) 
- nicht alles was man sät, geht auf, aber manches geht 100fach auf

Die anvertrauten Talente (Matthäusevangelium 25,14-30) 
- mit Gaben sollte man verschwenderisch umgehen und wuchern zugleich

Das Fischnetz (Matthäusevangelium 13,47-50)
- Gottes Güte lässt keinen unberührt

Die Freude des Vaters (Lukasevangelium 15,11-32)
- wenn einer heil wird, dann springt die Freude über auf alle

Das wieder gefundene Schaf (Lukasevangelium 15,1-7)
- weil Gott jeden von uns liebt als ob wir alle seine Einzelkinder wären

Der barmherzige Samariter (Lukasevangelium 10,25-37)
- weil es sich lohnt, jenseits des Üblichen mit Wundern zu rechnen

Der reiche Mann und der arme Lazarus (Lukasevangelium 16,19-31)
- Wen Jesus nicht überzeugen kann, bei dem hat auch einer, der unmittelbar jetzt von den 
  Toten auferstehen würde, keine Karten

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